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Psychotherapiesitzung

PSYCHOTHERAPIE

Bei der Behandlung kommen Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierte Therapie zur Anwendung. Dabei steht die jeweilige individuelle Problematik der Betroffenen im Vordergrund.

 

Folgende Ziele werden angegangen:

  • Herausarbeiten der Ursachen und Funktionen der Essstörung.
  • Veränderung der destruktiven Einstellung zum Körper.

  • Erlernen eines positiven Umgangs mit sich selbst und die damit verbundene Aufwertung des Selbstwertgefühls sowie zunehmende Autonomie in Bezug auf Fremdbewertung.

  • Sensibilisierung für Gedanken, Gefühle und Körpersignale in sozialen Situationen und Aufbau neuer adäquater Bewältigungsstrategien anstatt des Viel-Essens oder Hungerns.

  • Verbesserung der Kommunikation: Abgrenzung gegenüber Anderen, Nein sagen lernen sowie eigene Bedürfnisse und Wünsche zum Ausdruck bringen.

  • Abbau von sozialen Ängsten durch den Erwerb neuer Fertigkeiten im Umgang mit Anderen (Familie, Partnerschaft, Beruf, Freundeskreis).

  • Aufhebung des bisherigen "Genußverbotes" bestimmter Nahrungsmittel und Hinführung zu einem bewussten und befriedigenden Essverhalten im Sinne der positiven Selbstfürsorge und Verantwortung für die Gesunderhaltung des Körpers (Selbstregulationsverfahren).

 

Die meisten Patientinnen entdecken, dass die Essstörung der Bewältigung eines emotionalen Konfliktes dient. Oft kristallisieren sich Konflikte von Selbst- und Fremdbestimmung heraus, die sich als Überkontrolle und/oder Kontrollverlust manifestieren. Während zu Beginn der Therapie das Essverhalten im Vordergrund steht, tauchen im weiteren Verlauf der Behandlung meistens wesentlich komplexere Problembereiche auf: Selbstwertprobleme, Defizite im Sozialverhalten, emotionale Instabilität, irrationale Einstellungen, zwanghafte Persönlichkeitsstrukturen, Traumata aufgrund der Sozialisationsbedingungen u .a..

Damit verschiebt sich der Schwerpunkt der Sitzungen, wobei das Essverhalten parallel bearbeitet wird. Im Verlauf steht also die Erarbeitung von neuen und konstruktiven Verhaltensmustern anstatt der bisherigen Problemlösungen über Essen im Vordergrund der Behandlung.

Diese und andere Fragen bestimmen den Behandlungsprozess:

  • Wie stellen sich Betroffene ein Leben ohne die Symptomatik vor?

  • Schützt die Essstörung vor Erwartungen und Anforderungen?

  • Wie können Ängste anders bewältigt werden?

  • Welches sind die gesünderen Bewältigungsstrategien?

  • Welche Ressourcen sind zu aktivieren, um die Essstörung aufzugeben? 

  • Welche Therapiebausteine ergänzen den gewünschten Genesungsprozess?

Ein wichtiges Instrument der Behandlung stellt die Bereitschaft des Patienten zur Selbstbeobachtung dar.

Das ist der erste Schritt zur Selbstregulation. Der Aufbau eines regelmäßigen und ausgewogenen Essverhaltens wird dadurch gefördert.
Eine störungsspezifische Therapie beinhaltet die Analyse der positiven Umsetzungen und der Rückfälle, die über das Esstagebuch mit zusätzlichen Angaben zu Tagesereignissen, Gedanken und Gefühle möglich sind.

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