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Leere Stühle

GRUPPEN-
PSYCHOTHERAPIE

Der Austausch mit den anderen Betroffenen erhöht die Sensibilität für eigene Konflikte. Insbesondere richtet sich das Angebot an PatientInnen mit Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen (Einsamkeit, soziale Ängste). Da sie aufgrund der Essstörung sozial isoliert sind, können sie erstmals wieder Kontakte knüpfen und soziale Kompetenzen einüben (z. B. eigene Bedürfnisse vertreten, Kritik üben und erhalten, Konflikte austragen). Gerade interaktive Schwierigkeiten lassen sich in der Gruppe besonders gut analysieren und durch übende Rollenspiele (Modelle für alternatives Interaktionsverhalten und die Rückmeldungen der anderen TeilnehmerInnen) abschwächen oder gar überwinden. Anregungen von ebenfalls Betroffenen werden manchmal leichter angenommen als Ratschläge von professionellen Experten.


Die PatientInnen haben die Möglichkeit, die in der Einzeltherapie besprochenen Verhaltensänderungen in der Gruppe direkt und konkret umzusetzen. Dies erleichtert ihnen den Transfer auf die gewohnte Umgebung und stellt damit auch eine wesentliche Rückfallprophylaxe dar.

Mitunter werden durch den Gruppenprozess bestimmte Probleme erst bewusst, die dann auch in der Einzeltherapie weiterbearbeitet werden und so den gesamten Gesundungsverlauf ergänzen.


In der Gruppe werden folgende Themen behandelt: Selbstwert, Identität, Bedürfnisse und Empfindungen, Körperwahrnehmungen, kognitive Muster, emotionale Konflikte, Bewältigungsmuster u. a.. Die Gruppentherapie basiert primär auf der Verhaltenstherapie, die mit kreativen und imaginativen Elementen ergänzt wird. Die Erfahrung, in der Gruppe akzeptiert zu werden, führt zu einer positiveren Selbstwahrnehmung. Die in der Gruppentherapie gewonnenen Erkenntnisse werden in der Einzeltherapie weiter aufgearbeitet (Rückkoppelungseffekt). Die kognitiven Blockaden können durch positive Erfahrungen abgebaut werden und ermöglichen so eine Vertiefung der Bearbeitung zentraler Probleme in der Einzeltherapie.

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